Geschichte von Mönchswalde Historisches Ortsverzeichnis
Brauerei Mönchswalde: Pächter, Bierbrauer, Lagerleiter, Gastwirte
Kurzgefasste Chronik von Mönchswalde | |
1558 | Errichtung eines Einzelgutes (Digitales Historisches Ortsverzeichnis) |
1562 | erste schriftliche Erwähnung Minichswalde |
1562 | ließ der Dekan des Bautzener Domstiftes im Walde der früheren Franziskaner - Mönche ein Vorwerk mit Wohnhäusern für Gutsarbeiter bauen |
1658 | erwähnt als Mönichs Walda |
1668 | das Recht in Mönchswalde Bier zu brauen wurde erteilt |
1676 | Bau eines Brauhauses mit Landesherrlicher Erlaubnis |
1682 | Der Bautzener Dekan Brückner ließ in Mönchswalde einen kleinen Friedhof auch für die evangelischen Bewohner der domstiftlichen Nachbardörfer anlegen |
1686 | erwähnt als Münchswalde |
1728 | Schaffung einer herrschaftlich domstiftlichen Schänke in der Brauerei |
1729 | Erweiterung der Brauerei |
1734 | 12 Häusler |
1735 | bis 1843 zum Amt Stolpen gehörig |
1768 | Mönichswalda |
1777 | 12 Häusler |
1800 | Erwähnung als Mischanz |
1827 | Durch Blitzschlag brennt das Joh. Rachlitzsische Schenkhaus samt Stall und Schuppen ab. |
1834 | 102 Einwohner |
1843 | bis 1856 zum Anteil Landgerichtsbezirk Bautzen gehörig |
1843 | Erwähnung als Mnisonc |
1856 | bis 1875 zum Gerichtsamt Bautzen gehörig |
1859 | Das "Einkehrhaus Kleinboblitz", der spätere Ratskeller wird gebaut |
1866 | Die Brauerei ging in Privatbesitz über |
1871 | 150 Einwohner |
1875 | bis 1952 zur Amtshauptmannschaft Bautzen gehörig |
1877 | Die Gemeinde Kleinboblitz kommt dazu |
1884 | der Wilthner Berg wurde am 25.08. 1884 in „Mönchswalder Berg“ umbenannt |
1885 | lebten 59 Sorben in Mönchswalde |
1886 | Bau eines kleinen Friedhofs für evangelische Bewohner von Mönchswalde und Kleinboblitz |
1888 | eröffnet August Raussendorf eine Bau- und Möbeltischlerei |
1890 | 140 Einwohner |
1896 | am 12.11. der Heimat- und Mundartdichter Hermann Klippel wurde geboren |
1910 | 239 Einwohner |
1911 | am 30. März brennt die Brauerei ab. Die Mälzerei wurde danach nicht wieder aufgebaut |
1913 | am 7. NovemberBrand der Strohpressenfabrik Raussendorf in Kleinboblitz am |
1924 | am 06.09. Weihe des "Frenzelborn" am Fuchsweg |
1924 | Verlegung der ersten Trinkwasserleitung in Mönchswalde |
1925 | 219 Einwohner davon Ev. luth. 192 Kath. 26 |
1936 | Die Gemeinde Obergurig und Schwarznaußlitz kommt dazu |
1937 | Das "Einkehrhaus Kleinboblitz" wird in "Ratskeller Mönchswalde" umbenannt |
1939 | 1404 Einwohner |
1946 | 1630 Einwohner |
1951 | die Großgemeinde Obergurig entstand und Mönchswalde wurde ein Ortsteil von ihr |
1952 | zum Landkreis Bautzen gehörig |
1955 | Einrichtung eines Betriebsferienheimes "Klosterbräu Mönchswalde" |
1964 | Die 260jährige Linde in der Brauerei wird nach Windbruch gefällt |
1988 | die ehem. Klosterbrauerei wurde zur „Pension Mönchswalde“ mit Gaststätte und Zimmervermietung umgewandelt |
1990 | bis 1997 Kabelfernseh-, Telefon- und Heizgasleitungen wurden verlegt; die Konsumverkaufsstelle geschlossen; der Parkplatz an der Buschecke neu gestaltet |
1995 | Neugestaltung der "Janko - Mühle" (Fuchsweg), Einweihungsfeier am 18.06. |
1998 | am 09.05. erneute Einweihung des "Frenzelborn" nach Neuaufbau |
1999 | hat der Ortsteil Mönchswalde 208 Einwohner |
2000 | Abwassererschließung |
2003 | Der Brauverein "Kloster-Bock" Mönchswalde e.V. wird gegründet, fortan wird in Mönchswalde wieder Bier gebraut |
2004 | Der Brauverein lässt sich die alte Biermarke "Mönchswalder Klosterbräu" schützen. |
2004 | das Hexenbrennen am 30.04. wurde zur alljährlichen Traditionsveranstaltung erneut eingeführt |
2005 | Feierlich wird als Wahrzeichen für den Ort Mönchswalde ein lebensgroßer Bronzemönch am Buswendeplatz aufgestellt |
2010 | Die restlichen Gebäude der Brauerei und der Torbogen des Eingangstores werden abgerissen |
Mönchswalde erstreckt sich zwischen zwei flachen Tälern auf einem schmalen Ausläufer des Mönchswalder Berges. An dieser Stelle breitete sich einst ein Teil der bischöflich - meißnischen Wälder "by dem behemischen Stegen" aus. Er gehörte zwei Bautzener Bürgern, die ihn 1440 dem Franziskanerkloster zu Bautzen schenkten. Nach der Reformation kamen Grund und Boden in die Hand des Domstiftes St. Petri, das seine sinkenden Einkünfte an Naturalien durch ein 1562 hier gegründete domstiftliches Gut zu heben hoffte. Für die Dienstleute wurde eine Anzahl von Holzhäusern errichtet. Das war der Anfang des Dorfes Mönchswalde.
1676 erlaubte Kurfürst Johann Georg II. dem Domstift im Mönchswalder Vorwerk eine Brauerei einzurichten. 1729 wurde sie erweitert, nachdem ein Jahr zuvor eine herrschaftliche domstiftliche Schenke geschaffen worden war. Den Hopfen führte man aus Böhmen ein, 1731 waren es z.B. 54 Scheffel und 2 Viertel (1 Scheffel = 4 Viertel oder 100,9 Liter). Die Gerste lieferten die domstiftlichen Dörfer Nimschütz und Dahlowitz. Mit dem Kurfürsten wurde vereinbart, dass das Domstift jährlich 200 Faß Bier unversteuert trinken und im übrigen 60 Taler "freiwillige Steuern" zahlen sollte. Allmählich wurden Brauhaus und öffentlicher Ausschank wichtiger als das Vorwerk. 1866 ging die Klosterbrauerei in Privatbesitz über.