18. Das Reiterheer in Doberschau
Die heutige Doberschauer Schanze war vor 1000 Jahren, in den damaligen wilden Zeiten, eine Fluchtburg, in der sich die Bauern mit ihrem Vieh vor Angreifern zurückzogen und verteidigen konnten. Genau wie die Ortenburg bzw. die ganze Altstadt von Bautzen auf einem Felsen gelegen der von der Spree umflossen ist, nutze man hier die natürliche Lage für die Verteidigung. Der früher mit Palisaden versehene Wall bildet eine Sichel mit einer Basis von etwa 90 m und weist Höhendifferenzen von über 10 m zur Umgebung auf. Der geschützte Innenraum betrug etwa 40 x 70 m. Der Wall wurde aus den Bodenmassen des ausgegrabenen breiten Vorgrabens gebildet. Der Zugangsweg war so ausgebildet, dass Angreifer die rechte ungedeckte Seite den Verteidiger zuwenden mussten und endete hart am Steilabhang der Skala über der Spree.
Die Sage weiß von einstigen Kämpfen um die Burg Dobrus, wie sie in alten Urkunden genannt wurde, zu berichten. Ein wildes Reiterheer wollte zunächst den Weiler Doberschau überfallen. Als die Bauern in die Skalenburg flüchteten, teilten sich die Angreifer in zwei Gruppen, die zur gleichen Zeit die Burg stürmend umfassen und einschließen sollten. Die blindlings vorwärts jagenden Reiter stürzten rettungslos in die grausige Tiefe der Schlucht.