Geschichte von Singwitz Historisches Ortsverzeichnis
Kurzgefasste Geschichte von Singwitz | |
1221 | erste Erwähnung unter der Bezeichnung Synkewitz, Cunimanus de Synkewicz (Ersterwähnungsurkunde anzeigen) |
1305 | Benennung als Sinkiwitz, Zinckwitz, Sinkiwicz |
1407 | Benennung als Villa Zinckewicz, Sinkewicz, Zynkewicz |
1407 | Verkauf des Ortes an das Domstift zu Bautzen |
1423 | Franz von Dresden kauft den Ort, er ist zu dieser Zeit Burgmann auf der Ortenburg |
1470 | erwähnt als Zinkewicz, Zinckewicz, Zinkkewitcz als PN |
1506 | man schreibt: Singkwitz |
1549 | Benennung als Synquitz |
1555 | Benennung als Sinkwitz |
1559 | laut statistischer Zählung lebten 8 Besitzer im Ort |
1572 | man schreibt: Sinckewitz |
1590 | die Bauern kauften sich für 45 Taler vom Hofedienst los |
1622 | Benennung als Singwicz |
1665 | werden in Singwitz 15 Mann gezählt |
1746 | Benennung als Sinckwitz |
1759 | man schreibt: Sinckwiz |
1773 | Vierseitenhof, Nummer 17 (jetzt Bautzener Straße 3) wird errichtet |
1777 | eine statistische Zählung ergab 7 Besitzer, 6 Gärtner und 9 Häusler |
1791 | man schreibt: Sinckwitz |
1807 | Betsäule, Bautzener Straße 10, erbaut |
1843 | eine statistische Zählung ergab 156 Einwohner |
1843 | sorbische Bennenung als Dzjeznikecy, auf deutsch Backtroghersteller |
1877 | am 01.09. Einweihung der Eisenbahnlinie Bautzen - Wilthen als Teilstück einer 64 km langen Verbindung Bautzen - Bad Schandau über Neustadt und Sebnitz, am 01.11.1879 erfolgte die Einbindung in diese Strecke mit Eröffnung des Haltepunktes Singwitz |
1890 | eine statistische Zählung ergab 296 Einwohner, davon 178 Sorben |
1895 | Eröffnung einer Poststelle |
1914 | erster Weltkrieg, 18 Männer aus Singwitz bezahlen mit ihrem Leben |
1918 | nach Beendigung des ersten Weltkrieges Stillegung der Pulverfabrik |
1920 | die "Interessengemeinschaft Industriegelände Singwitz" kümmert sich um die Vermarktung der Gebäude der ehemaligen Pulverfabrik |
1922 | die Firma Gerhard Johann Quaas ( Füllhalterfabrik )lässt sich im Industriegelände nieder |
1923 | Turm- und Glockenweihe auf dem Friedhof |
1924 | Am 24.06. Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Singwitz |
1926 | Gründung des Zweckverbandes "Wasserwerksverband Spreetal" mit Sitz in Singwitz, Industriegelände |
1927 | Umzug der Landmaschinenproduktion der Gebrüder Raussendorf von Kleinboblitz nach Singwitz |
1928 | Aufdeckung eines slawischen Skelettgrabes in einer Sandgrube am Bahnhof Singwitz ( Schädel und versteinerte Seeigel - Krötenstein - als Beigabe ) |
1939 | zweiter Weltkrieg, 49 Singwitzer Bürger bezahlen mit ihrem Leben |
1939 | eine statistische Zählung ergab 670 Einwohner |
1947 | Eröffnung des Kindergartens und Jugendheims, erbaut aus Barackenteilen der Pulverfabrik, neben der Firma Raussendorf, Mittelstraße |
1949 | Aufbau einer Maschinen - Ausleih - Station ( MAS ) im Industriegelände Singwitz |
1952 | Umstrukturierung zu Maschinen - Traktoren - Station und nachher zum Kreisbetrieb für Landtechnik |
1950 | Fund: ein Gefäß mit Leichenbrand ( Urne ) späte Bronzezeit ( ca.1000 v.Chr. ) an der Ringstraße beim Hausbau |
1951 | Vereinigung zum VEB Fortschritt |
1951 | Singwitz beendet seine Selbständigkeit als Gemeinde und gehört nun zu der Gemeinde Obergurig |
1953 | Eröffnung der Buslinie Bautzen - Singwitz |
1973 | Bau einer neuen Kaufhalle in Singwitz, Bahnhofstraße |
1992 | Baubeginn Wohnpark Singwitz, am 03.10.92 symbolischer Spatenstich durch den Bürgermeister auf dem Gelände des zukünftigen Wohnparks |
1995 | Beginn der Abwassererschließung |
1997 | Erschließung mit Erdgas |
1998 | Schließung des Kindergartens, Bautzener Straße 22 |
1998 | Bau eines Wohn- und Geschäftshauses an der Bahnhofstraße |
1999 | leben 691 Einwohner in Singwitz |
2001 | Abwassererschließung Straßenbau Bautzener Straße, Preuschwitzer Weg Neugestaltung Dorfplatz |
2004 | Stillegung der Eisenbahnstrecke Singwitz- Bautzen |
2008 | Inbetriebnahme des Solarparkes Singwitz |
Singwitz fügt sich in einer begrenzten von Tallehm bedeckten Weitung der Spree an. Rechts des Flusses entstand der alte Bauernweiler. Ein Wachstum des Dorfes bis über die umgebenden Höhen setzte nach der Mitte des vorigen Jahrhunderts ein, als sich im Spreetal Industriebetriebe entwickelten und eine Haltestelle der Eisenbahn am 1. November 1879 eröffnet wurde.
Sehr interessant war 1928 die Aufdeckung eines slawischen Skelettgrabes, wo neben dem Schädel ein versteinerter Seeigel (Krötenstein) als Beilage lag. Ein zweiter interessanter Fund wurde 1950 beim Hausbau an der Ringstraße gemacht. Hier fand man ein Gefäß mit Leichenbrand (Urne) aus einem Grab der späten Bronzeezeit (ca. 1000 v. Chr.).
Der wichtigste frühgeschichtliche Punkt ist die sorbische Felsenburg Dobrus (nach dem Meißner Burgward Dobrus), die heutige Doberschauer Schanze, 25 m hoch auf einer granitenen Steilwand, deren Fuß einst unmittelbar von der Spree umflossen wurde, nach der Feldseite geschützt durch einen mächtigen Stein- Erde - Wall und starke Palisaden.
Die geschriebene Geschichte des Dorfes fängt mit dem Jahre 1305 an. Bischoff Albrecht von Meißen belehnt Thize von Willintin mit Gütern auch in Sinkwitz, dessen Name wohl auf altsorbisch Zynkovici (Leute des Zink) zurückzuführen ist. 1407 wurde Zynkwicz an das Bautzener Domstift verkauft, doch verblieb dem Bischof die Obergerichtsbarkeit. Das ehemalige ritterliche Allodium wurde zum bischöflichen Lehngut (1555) und schließlich zum domstiftlichen Vorwerk (1764). Im alten Dorf trifft man nur noch wenige Kulturdenkmale an. Ein eingeschossiges Häuschen in der Ortsmitte besaß noch Lehmwände und Strohdach, wurde aber ca. 1974 abgerissen. Das Wohnhaus Nr.12 (Bautzener Straße) hatte bis zum Umbau Lausitzer Umgebinde und Holzstufen. Dreiseitenhof Singwitz
Im Wohnhaus Nr. 17 (Bautzener Straße) mit einem Schlußstein von 1773 am bearbeiteten granitenen Türgewände hat man das einstige domstiftliche Herrenhaus vor sich. Das Stallgebäude zeigt eine offene Galerie und eine Außentreppe. Die Säulen zur Hofeinfahrt zur ehemaligen Mühle tragen zwei Sandsteinvasen (stark verwittert).
Auf den früher unter Einfluß des Domstiftes beim katholischen Glauben verbliebenen Bevölkerungsteils verweist eine 4 m hohe, schlanke Betsäule im Garten des Grundstückes Nr.7 (Bautzener Straße 10). Die spindelförmige Säule mit der Jahreszahl 1807 im Sockel trug früher eine Kreuzigungsgruppe. Denkmalgeschützt ist auch das Turbinenhaus in der Industriestraße, welches 1920 erbaut wurde und gegenwärtig vom Besitzer liebevoll restauriert wird. 1987 wurde der Eigenheimstandort Bautzener Straße freigegeben. Die interessierten Bürger haben ihre Gebäude in Eigeninitative errichtet. Nicht immer war es leicht die notwendigen Baumaterialien zu beschaffen.
In den Jahren 1992 / 1993 entstand auch in Singwitz ein neuer Wohnpark, der noch weiter ausgebaut werden soll.