Geschichte von Lehn Historisches Ortsverzeichnis
Kurzgefasste Geschichte von Lehn | |
1378 | erste Erwähnung durch König Wenzel IV. als Lehen der böhmischen Krone |
1396 | erwähnt als "Leen" |
1446 | gehört Lehn dem Bürger Gregor Adam |
1447 | erwähnt als "Lehen Villa" |
1496 | erwähnt als "zcum Lehn" |
1532 | gehört Lehn einem Bautzener Kupferschmied |
1551 | gehört Lehn Melchior und Hans Hoffmann |
1650 | Erwähnung als Lehna |
1732 | Erwähnung als "Lehn" |
1777 | eine statistische Zählung ergab 1 Besitzer, 4 Gärtner und 5 Häusler |
1834 | lebten 57 Einwohner im Ort |
1890 | eine statistische Zählung ergab 206 Einwohner, davon 96 Sorben |
1928 | Fund der Ur- und Frühgeschichte ( tönerne Löffeltiegel, Gefäßscherben, Flintklingen, Mahlstein) |
1972 | Bau der Stallanlagen |
1997 | Wiedereinführung als Ortsteil Lehn, Gemeinde Obergurig |
1999 | leben im Ort 85 Einwohner |
2001 | Abwassererschließung/Straßenbau und Gehweg |
Wo die Hanglage von der Spreeaue zum Mönchswalder Berg ansteigt, liegt die Dorfgasse von Lehn. Eine Sammlung von Urkunden über die Lehen der Krone Böhmens, die aus den Jahren 1378 - 1419 in Wien vorliegt, enthält die erste Nennung des Ortes: "Len podle ceske stezky" = Lehn am Böhmischen Steig.
Vielleicht war das Vorwerk, das ein Gutsherr von Döbschütz hier errichtete, der Ausgangspunkt der kleinen Siedlung. Die Leute von Lehn - sie unterstanden wie Döbschütz dem Rat zu Bautzen - lebten vom Ackerbau, Waldarbeit und etwas Fischfang in der Spree, wie 1692 bezeugt wird. Beim Bau eines Siedlungshauses wurde 1928 ein für die Vorgeschichte des Kreises wichtiger Fund geborgen. Der tönerne Löffeltiegel, Gefäßscherben, Flintklingen und ein Mahlstein aus einer Siedlungsgrube stammen nach W. Frenzel aus der Übergangszeit vom Neolithikum (etwa 3000 v. Chr.) zur Bronzezeit (etwa 1800 v. Chr.).
Lehn gehörte ursprünglich wohl der davon benannten Familie v. Lehen.Die von Lehen, auch Leyhen, Leyn, Lehn, nannten sich entweder nach dem im Süden von Budissin oder nach dem im Nordwesten von Löbau gelegenen Dorfe Lehn, ohne dass wir jedoch urkundlich nachzuweisen vermögen, wann sie das eine oder das andere besessen haben.
Zuerst 1423 erscheint Benisch vom Lehin als Zeuge bei seinen Lehnsherren, den Herren v. Kamenz, von denen er 1426 mit seinem Gute ( Antheil von ) Lückersdorf (W. von Kamenz) neu belehnt wurde.
Als 1438 Heinrich v.Kamenz all seine Lehnsrechte über dies Dorf an den Rat von Kamenz verkaufte, behielt er sich ausdrücklich Benisch Lehen mit seinem Sitz und Vorwerk selbst vor. 1449 wurden die Söhne Benisch nämlich Barthel und Georg, von Veit v.Kamenz, und 1482 dieselben samt ihren inzwischen mündig gewordenen Brüdern Benisch, Hans und Peter von Christoph v.Kamenz, dem Bruder Veits, mit ihrem Gut belehnt. Als 1491 dieser Christoph v.Kamenz auch seine letzten Besitzungen in der Oberlausitz, Rohrbach und den Lehenschen Antheil von Lückersdorf, an die Burggrafen v.Dohna auf Königsbrück verkaufte, erneuerten diese 1498 dem Peter, Georg und Hans v.Lehen und ihrem Neffen Georg die Lehn.
Eine Nebenlinie, von der wir nicht wissen, wann und von wem sie sich abzweigt, besaß das Gut Buchwalde (Ort bei Wittichenau), und zwar kommen da selbst Johann und Siegsmund v.Leyhen vor, die 1447 gemeinschaftlich Zins an das Domkapitel zu Budissin verkauften, und von denen Siegsmund von 1440 - 51 mehrfach als Zeuge erwähnt wird. - Ein Siegel des Hans v.Lehen zu Lückersdorf an einer Urkunde von 1503 scheint zwei übereinander schwimmende Fische und dahinter ein Bäumchen zu zeigen.